Cool bleiben bei Hitze – Gesundheitstipps für den Sommer

Die Inhalte stammen aus dem Stadtteilmagazin Psst und wurden uns zur Veröffentlichung auf der BVN Homepage zur Verfügung gestellt.

Sommerliche Hitzetage sind für viele eine Herausforderung: Die Wohnung heizt sich auf, der Kreislauf macht schlapp, und der geplante Ausflug wird zur Belastungsprobe. Doch mit den richtigen Maßnahmen lässt sich die Hitze besser bewältigen. Hitzeschutz-Experte Uwe Stengele vom Gesundheitsamt Pforzheim Enzkreis gibt alltagstaugliche Tipps für einen kühlen Kopf – zuhause, unterwegs und beim Essen.

 

1. Worauf sollte man bei großer Hitze in puncto Ernährung besonders achten?

 

Leicht verdauliche Ernährung hilft, dass der Körper sich über die Verdauungsprozesse nicht noch weiter aufheizt, denn Fett- und eiweißreiche Ernährung heizt uns eher ein. Besser sind daher Speisen mit viel Gemüse und Obst. Auch kleinere Portionen, die dafür häufiger über den Tag verteilt gegessen werden, sind vorteilhaft. Wasserreiches Obst und Gemüse wie z. B. Wassermelone oder Gurke hilft ebenfalls, genügend Wasser aufzunehmen. Zudem lohnt es sich, Gerichte bewusst abzuändern: etwa statt eines panierten Schnitzels mit Pommes lieber ein unpaniertes Schnitzel mit frischem Salat.

 

 



2. Welche Maßnahmen empfehlen Sie für den Hitzeschutz in der eigenen Wohnung?

Hitze aussperren: In den kühlen Tageszeiten lüften, danach Fenster schließen und die Sonne mit Roll- oder Fensterläden aussperren. Dabei sind außen angebrachte Mittel wirksamer als innen angebrachte.

Trinken: Am besten 2–3 Liter zuckerarme Getränke regelmäßig und über den Tag verteilt zu sich nehmen. Geeignet sind Wasser, Tees, geschmackvolles Wasser mit Zitronenscheiben oder Pfefferminzblättern oder Saftschorlen (1/3 Saft mit 2/3 Wasser).

 

Abkühlen: Hände und Arme unter fließendes Wasser halten, feuchtes Tuch/Waschlappen auf die Haut legen, eine lauwarme Dusche oder Fußbad nehmen oder Kalt-Warm-Kompressen verwenden.

 

Außerdem: Luftige Kleidung, am besten aus natürlichen Materialien. Dünne Bettwäsche. Körperlich anstrengende Aktivitäten in die kühlen Tageszeiten legen oder für kühlere Tage planen.

 



3. Auf was sollte man achten, wenn trotz hoher Temperaturen ein Ausflug ansteht?

Bei großer Hitze überlegen, ob ein Ausflug wirklich nötig ist. Körperliche Anstrengung sollte – besonders in der Zeit zwischen 11 und 18 Uhr – vermieden werden. Falls ein Ausflug dennoch ansteht, empfiehlt es sich, ihn so zu planen oder umzulegen, dass möglichst viel Zeit im Schatten oder an kühlen Orten verbracht wird. Wichtig sind außerdem ein guter Sonnenschutz durch Kleidung, Hut, Sonnenbrille und Sonnencreme sowie ausreichend Getränke.

 

 

4. Welche Personen gelten als besonders hitzegefährdet – und wie können wir sie schützen?

Ältere Personen gelten als besonders gefährdet. Man kann Hilfe anbieten – zum Beispiel Einkäufe erledigen – und ans Trinken und Aufsuchen schattiger Plätze erinnern. Ebenso gefährdet sind Babys und Kleinkinder: Auch hier ausreichend Getränke anbieten, außerdem warme, lange gegen dünnere, lange Kleidung wechseln und sie nicht alleine im Auto oder Kinderwagen lassen. Statt den Kinderwagen mit einem Tuch zuzuhängen – was zu Hitzestau führen kann – sollte ein Sonnenschirm verwendet werden.

 

 



Der Garten steht in voller Kraft

Nach den ersten warmen Tagen zeigt sich die Natur in ihrer ganzen Pracht. Drehen Sie eine Runde durch Ihren Garten – es lohnt sich! Vielleicht gibt es noch die ein oder andere Ecke, die verschönert werden will oder Pflanzen, die sich über ein bisschen Pflege freuen.

 

Natürlich düngen

 

Am besten verwenden Sie biologischen Dünger, zum Beispiel Hornspäne oder Kaffeesatz. Auch die Brennnessel ist ein guter natürlicher Helfer: Einfach die Pflanzen in Wasser eine Woche stehen lassen und damit die Beete gießen. Auch Bananenschalen sind ein prima Bio-Dünger – klein schneiden und direkt unter die Pflanzen mischen. Rosen mögen das besonders gern. Alternativ kann man die Schalen in Wasser einlegen und die Pflanzen damit gießen – aber bitte in Maßen!

 


Rasenpflege mit Eierschalen

 

Wer ein Moosproblem im Gartenrasen hat: Eierschalen klein machen, für ein paar Stunden in Wasser einlegen, dann damit den Rasen gießen. Da Eierschalen Kalk enthalten – und Moos das überhaupt nicht mag – bekommt man so wieder einen schönen Rasen. Auch Kaffeesatz hilft gegen Moos.

Jetzt pflanzen: Tomaten, Paprika und mehr

 

Ab Mitte Mai – nach den Eisheiligen – können Tomaten, Paprika, Chili, Gurken und Kürbis gepflanzt werden. Wer Melonen mag, sollte sie Mitte April zu Hause vorziehen oder Setzlinge kaufen und ab Anfang Juli ins Beet setzen.

 



Richtig gießen: Der Fingertest

 

Ganz wichtig: Das Gießen nicht vergessen – aber auch nicht übertreiben. Wer sich unsicher ist, macht am besten den Fingertest: Finger in die Erde stecken und prüfen, ob sie noch feucht ist. Wenn sie trocken ist, gießen. Ist sie feucht, nur wenig gießen. Bei nasser Erde gar nicht gießen – sonst drohen Wurzelfäule oder Schimmel.
Also: Weniger ist oft mehr!

Gute und schlechte Pflanznachbarn

 

Geeignete Nachbarn für Tomaten sind Salat und Basilikum. Auch Buschbohnen, Kapuzinerkresse, Knoblauch, Kohlarten, Kohlrabi, Lauch, Möhren, Petersilie, Radieschen, Rettich, Rote Bete, Sellerie und Spinat passen gut zu Tomaten.

Ungeeignete Nachbarn für Tomaten: Erbsen, Fenchel und Kartoffeln.

 

Gute Nachbarn für Kürbis sind Bohnen, Erbsen, Mais und einige duftende Kräuter wie Lavendel und Oregano.

Ungeeignete Nachbarn für Kürbis: Tomaten, Paprika und Auberginen.

 

Was auch gut harmoniert: Erdbeeren mit Rosmarin, Sauerampfer, Thymian und Pimpinelle.



Tomaten richtig pflegen: Ausgeizen nicht vergessen

 

Wer Tomaten pflanzt, sollte regelmäßig die sogenannten Geiztriebe zwischen Hauptstamm und Seitenblatt entfernen. So kann die Pflanze ihre Kraft in schöne Tomaten stecken statt in Blätter. Bei anderen Pflanzen wie Gurken lohnt es sich, bei Bedarf zu stabilisieren oder neue Triebe in eine gute Wuchsrichtung zu leiten. 

Bienen und Bestäuber: Kleine Helfer im Garten

 

Pflanzen im Garten brauchen Bienen, Hummeln und andere Insekten, um bestäubt zu werden. Ohne sie gibt es weniger Früchte, kleinere Ernten und oft auch weniger gesunde Pflanzen. Deshalb sollte man auf Insektizide möglichst verzichten – sie schaden nicht nur den Schädlingen, sondern auch den nützlichen Gartenhelfern. Stattdessen hilft ein Sud aus Brennnesseln oder Kaffeesatz gegen Blattläuse.